Johann Esser: Gewerkschafter, Häftling, Familienvater

Podiumsgespräch mit Lesung über die Entstehung des Moorsoldatenlieds

Johann Esser: Gewerkschafter, Häftling, Familienvater
© Familienbesitz Esser-Trinczek

Zentrum für Erinnerungskultur


VORTRÄGE / DISKUSSIONEN / RUNDGÄNGE
Karmelplatz 5
47051 Duisburg
www.erinnerungskultur-duisburg.de
Eintritt: frei

Dienstag, 5.3. 19:00 Uhr

Der Bergmann Johann Esser war in Rheinhausen tätig. Er engagierte sich als Gewerkschaftsmitglied und trat der KPD bei. Damit geriet er ins Visier der Nationalsozialisten, die ihn und viele andere politische Gegner*innen 1933 in „Schutzhaft“ nahmen und ins KZ Börgermoor brachten. Als Lied des Widerstands verfasste Johann Esser dort den Text für das Moorsoldatenlied. Das Lied wurde über die Lagergrenzen hinweg zu einer Stimme gegen Verfolgung und Unterdrückung.

Nach seiner Entlassung aus dem Emslandlager erlebten Johann Esser und seine Familie die Zeit des Nationalsozialismus mit der dauernden Angst vor erneuter Inhaftierung und in großer wirtschaftlicher Not. Das Schreiben von Gedichten führte er auch nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod 1971 fort. Das Grab Johann Essers befindet sich auf dem Friedhof Trompet in Duisburg-Rheinhausen.

Gemeinsam mit den Herausgeber*innen des Gedichtbands „Der Spatz am Gitter“ mit Texten von Johann Esser beginnt am 5. März 2024 um 19:00 Uhr eine dreiteilige Veranstaltungsreihe des Zentrums für Erinnerungskultur. In einem Podiumsgespräch mit Jutta Esser, der Enkelin von Johann Esser, sowie Ulrich Hecker, dem Vorsitzenden des Moerser Vereins „Erinnern für die Zukunft“ und dem Duisburger Schauspieler Patrick John Dollas, zeichnet die Veranstaltung, die musikalisch begleitet wird, die Lebensspuren des dichtenden Gewerkschafters nach.

Das Foto oben zeigt Johann Esser mit seiner Stieftochter (rechts) und jüngsten Tochter (links). Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein „Erinnern für die Zukunft“, Moers, statt.