Glücklicherweise sterben wir. Es wäre ja sonst viel zu eng auf dieser Erde, auf keiner Parkbank fände sich noch ein freier Sitzplatz und Theaterkarten für heute Abend hätte man schon vor Jahren reservieren müssen.
Gardi Hutter, alias Hanna, hat Übung im Sterben. In bisher 8 Stücken war sie am Schluss sieben Mal tot. Der Tod des Clowns provoziert das ursprünglichste Lachen, das die Menschen erfunden haben, um sich mit dem unabwendbaren eigenen Ende auszusöhnen.
In GAIA GAUDI ist Hanna gleich von Anfang an tot. Das Publikum versteht das sofort, nur Hanna nicht. Von so etwas Unwichtigem lässt sich Hanna aber nicht aufhalten. Man sagt ja, die Seele eines Verstorbenen bleibt noch eine Weile im Raum. Hannas Seele flattert so ungetrübt, dass der Körper sie genervt packt und hinüber bugsiert: er hört das Rumoren der nächsten Generation.
In GAIA GAUDI geht es um Wurzeln und um Flügel. Um Beständigkeit und Erneuerung und um den großen Strom von Generationen,
die das Leben immer weitergeben – und sich ab und zu auch auf die Köpfe hauen.
Von/mit: Gardi Hutter, Neda Cainero, Juri Cainero, Beatriz Navarro
Regie, Coautor: Michael Vogel (künstl. Direktor Familie Flöz)
In Koproduktion mit: Theater am Hechtplatz (Zürich), LuganoIn-Scena (LAC Lugano), Theaterhaus Stuttgart