Schein und Sein thematisieren die Diskrepanz zwischen der abgebildeten Realität und der Wahrnehmung des Betrachters. Mit der Fotografie kann die reale Welt (Sein) dargestellt werden, durch die Verwendung von Licht, Farbe und Bearbeitung kann aber auch im Schaffensprozess eine Täuschung/Illusion (Schein) erzeugt werden.
Was im Barock wie Marmor aussah, wurde dort oft durch Bemalung „zu Marmor“ gemacht. Decken- und Wandbemalungen suggerierten Weite und Höhe, wo keine zu finden war.
Marion Köllner zeigt, dass sich im urbanen Raum auch heute Täuschungen (der „schöne Schein“) an Häuserwänden, Garagentoren etc. finden lassen. Während im ersten Teil der Ausstellung die „Illusionen“ in der realen Welt zu finden sind, wird im zweiten Teil die „Täuschung“ durch die Fotografin geschaffen und der Betrachtende irritiert.