Grußwort Ministerpräsident Hendrik Wüst 

Sören Link

Hendrik Wüst
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

 

 

Man muss nicht auf den letzten Präsidentschaftswahlkampf in den USA blicken, um zumindest ansatzweise zu erkennen, welche Dimensionen und Auswirkungen Fake News, absurdeste Behauptungen und Verschwörungstheorien bis hin zu Hass und Hetze haben, die das Internet und das Darknet, unzählige Messenger-Plattformen, Video-Communities und überhaupt die sogenannten Sozialen Medien fluten. Sie erzielen enorme Reichweiten in einer Zeit, in der die Welt für viele Menschen immer unüberschaubarer und komplexer wird. Das ist verständlich, aber für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und für unsere demokratische Kultur gefährlich, wenn – wie schon Goethe offenbar resigniert feststellte – die Welt „nach dem Scheine“ urteilt.

Wir dürfen unsere Welt nicht den Untergangspropheten und Wirklichkeitsleugnern überlassen. Ja, wir stehen vor großen Herausforderungen und Aufgaben. Vieles muss anders werden, damit es besser werden kann. Ich bin da zuversichtlich: Das wird uns gelingen. Unser Land wird das schaffen. Wir sollten und wir können mit Mut und Zuversicht in die Zukunft schauen, mit einem möglichst unverstellten Blick auf die Welt, in der wir leben, so schnell sie sich auch drehen und so unerklärlich manches gelegentlich sein mag.

Kunst und Kultur helfen uns, sich der Welt zu öffnen und ihr ohne Angst, aber mit Neugier und Empathie zu begegnen. Sie wirken aufklärerisch und können sogar immun machen gegen die Verlockungen der Scheinwelten mit ihren Vereinfachungen und Verklärungen. Darum freue ich mich sehr darüber, dass sich die 46. Duisburger Akzente dem hochaktuellen Phänomen der Spannung zwischen „Sein und Schein“ widmen. Das wird auch in diesem Jahr auf eine inspirierende, zu neuen Einblicken und Erkenntnissen verhelfende Weise geschehen. Dabei wünsche ich Ihnen viel Vergnügen!

Hendrik Wüst
MdL