Für die Phase der Hochindustrialisierung wird die moderne Stadtgeschichte Duisburgs vor allem mit der Arbeiterschaft und ihren Familien in Verbindung gebracht. Dass es neben – oder „über“? – den Arbeitern nicht wenige Familien gab, die durch diesen Wandel großen Reichtum anhäuften und einen sozialen Aufstieg erfuhren, ist aber auch Teil dieser Geschichte. Wer zum Bürgertum zählte, knüpfte Beziehungen zu anderen großbürgerlichen Familien, ging vorteilhafte Heiratspartien ein, beschäftigte Hauspersonal und widmete sich in der Freizeit ehrenamtlichen Tätigkeiten. Den Stolz „es geschafft zu haben“ zeigte man mit selbstbewussten Porträts. Doch wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile: Welche Menschen gehörten nicht in das bürgerliche Bild und wie erging es ihnen?
Die Sonderausstellung „Stolz und Vorteil“ ermöglicht eine spannende Perspektive auf ein bislang kaum beachtetes Kapitel der Duisburger Stadtgeschichte.